DAS THEMA
Sexuelle Inhalte sind heute in allen Medien präsent. Sowohl die Menge als auch die Art der expliziten sexuellen Handlungen haben in den letzten Jahren – insbesondere durch die Internet-Pornografie – deutlich zugenommen. Um negative Auswirkungen sexueller Mediendarstellungen zu vermeiden, ist neben der Medienregulierung die Kompetenzförderung im Umgang mit Medien besonders wichtig. Im folgenden Text wird beschrieben, welche Verantwortung der pädagogische Auftrag mit sich bringt, die Jugendlichen diesbezüglich mit Kompetenzen auszustatten, sie zu begleiten und den differenzierten Umgang mit Medien einzuüben.
PÄDAGOGISCHER AUFTRAG
Ziel ist es, dass die Jugendlichen Medien bewusst und sicher nutzen: Sie kennen Verhaltensmerkmale, die auf eine missbräuchliche Nutzung hinweisen, sind in der Lage ihre eigene Mediennutzung zu reflektieren, und können Gefahren im Umgang mit Medien einschätzen. Zudem ist es das Ziel, dass Kinder und Jugendlichen altersgerechte Alternativen zu gängigen Sexuelle Inhalte sind heute in allen Medien präsent. Sowohl die Menge als auch die Art der expliziten sexuellen Handlungen haben in den letzten Jahren – insbesondere durch die Internet-Pornografie – deutlich zugenommen. Um negative Auswirkungen sexueller Mediendarstellungen
zu vermeiden, ist neben der Medienregulierung die Kompetenzförderung im Umgang mit Medien besonders wichtig. Im folgenden Text wird beschrieben, welche Verantwortung der pädagogische Auftrag mit sich bringt, die Jugendlichen diesbezüglich mit Kompetenzen
auszustatten, sie zu begleiten und den differenzierten Umgang mit Medien einzuüben. Medienanbietern kennen und diese nutzen. Auch über die Vielfalt und den großen Nutzen der Medien müssen Jugendliche informiert sein. So steht nicht nur der reine Medienkonsum im Fokus, sondern auch die vielfältigen Möglichkeiten, sich in den Medien auszutauschen, weiterzubilden, miteinander zu vernetzen und auch selbst zu publizieren.
Das Spektrum an Formaten reicht von Kinderbüchern über Hörfunksendungen, Podcasts, Dokumentarfilme, TV-Talkshows, Presseartikel und Kinofilme bis hin zu Diskussionsforen im Internet und sozialen Medien wie YouTube und TikTok.
Die Betreuer und Erzieher stehen mit in der Verantwortung, diese Entwicklung zu begleiten und sich über technische sowie rechtliche Hürden zu informieren und entsprechende Kompetenzen (Bsp.: Datenschutz, Umgang mit persönlichen Daten) anzueignen.
» Sexuelle Informationsangebote in den Medien
Während die biografisch erste Sexualaufklärung über Geschlechtsorgane, Fortpflanzung, Verhütung etc. im Kindes- und Jugendalter durch Elternhaus, Peers und Schule stattfindet, gewinnen im Lauf des Lebens Medien als Quellen für sexuelle Information an Bedeutung. Sie werden bei Fragen gezielt konsultiert. Es kommt aber auch zu ungeplanten Konfrontationen. Der Zugang zu adäquaten Internetseiten, die altersgerecht aufbereitet sind, muss niederschwellig und transparent zur Verfügung gestellt werden. (Bsp.: Computer-Kiosk-Mode mit entsprechenden Suchseiten etc.)
» Hauptfunktionen der Sexualität
Die sexuellen Inhalte, die in medialen Informationsangeboten behandelt werden, ist breit und umfasst alle vier Hauptfunktionen der Sexualität. Mitarbeitende in den Jugendeinrichtungen sind keine Sexualtherapeuten und sollten nicht als Fachpersonal konsolidiert werden. Dennoch ist die Kenntnis über diese vier Hauptfunktionen der Sexualität (Fortpflanzungs-, Beziehungs-, Lust- und Identitätsfunktion) bzw. des sexuellen Interesses eines Jugendlichen für einen adäquaten und professionellen Umgang mit Jugendlichen notwendig.
WAS DER KIRCHE WICHTIG IST
Der kontrollierte Umgang mit Medien jeglicher Art ist eine Kernkompetenz, die Jugendliche erlernen können, indem sie aktiv und professionell begleitet werden. Der Kirche ist wichtig, dass dies überall geschieht. So sollen Internetseiten, Musik, Texte oder Filme thematisiert und kritisch betrachtet werden dürfen. Die Auseinandersetzung mit den dargebotenen Inhalten, die kritische Betrachtungsweise und das Infrage stellen einiger Inhalte ist erwünscht und muss eingeübt werden. Hierbei ist es wichtig, die christlichen Werte zur Einordnung und Ermittlung des Wahrheitsgehalts heranzuziehen.
Christliche Werte wie Respekt, Würde, Nächstenliebe, Ehrlichkeit oder Treue sollen Säulen sein, Orientierung bieten und helfen, die dargebotene »reale« Welt, die in den Medien präsentiert wird, auf ihre Echtheit zu prüfen.
FÜR DIE PRAXIS
Es soll ein Raum für Dialog, Selbstreflexion und Information geschaffen werden.
Kompetenzen vermitteln
»Es spricht im Medienzeitalter alles dafür, Erziehenden und Lehrenden medienpädagogische Kompetenz zu vermitteln und sie in Ausbildung und Schulungen mit grundlegenden medienpädagogischen Empfehlungen vertraut zu machen. Wenn zudem für die Kinder die Möglichkeit besteht, in einer ›Medienecke‹ verschiedene Medien gezielt, zeitlich eng begrenzt und mit Betreuung nach vereinbarten Regeln zu nutzen, dann werden die von den Skeptikern befürchteten Nachteile des Einsatzes neuer Medien in Kindergarten und Grundschule vermieden, die Vorteile und Chancen aber genutzt.« (bundespruefstelle.de)
Zur Medienkompetenz gehört unter anderem:
Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in der Jugendarbeit bieten Sie einen klaren Standpunkt an und fordern dadurch Kinder und Jugendliche altersgemäß dazu auf, sich ihrerseits zu positionieren. So werden junge Menschen darin unterstützt, in sicherer Distanz zu herrschenden Normen von Sexualität und Schönheitsidealen zu reflektieren.
Sexuelle Bildung vermittelt hier Achtsamkeit mit sich selbst und im Umgang mit anderen. Die Arbeit an Medienkompetenz kann ein entscheidender Teil der Prävention sein.